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07.07.2014 | Karl-Berg-Musikschule

Alle unter einem Dach

Foto: Geigengruppe der Karl-Berg-Musikschule
Junge Geigerinnen und Geiger der Karl-Berg-Musikschule geben bei der Eröffnungsfeier eine Kostprobe ihres Könnens.

Für Oberbürgermeister Klaus Jensen ist die Karl-Berg Musikschule der Stadt Trier „ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt.“ Und Innenminister Roger Lewentz ist überzeugt: „Hier kann man etwas für sein Leben mitnehmen.“ Anlass für die würdigenden Worte war am Samstag die offizielle Übergabe der Karl-Berg Musikschule in der Paulinstraße, die nach Jahrzehnten an verschiedenen Standorten nun endlich alle Teilbereiche unter einem Dach vereinen kann.

Man muss schon aufpassen, wenn man den Eingang zur neuen Musikschule nicht verpassen will. Das nach hinten versetzte Gebäude der früheren Grundschule Paulin schließt nicht an die Fassaden der Häuser in der Paulinstraße an. Versteckt hinter alten Bäumen wartet das Haus auf seine Besucher. Und die sind zahlreich: knapp 1000 Schülerinnen und Schüler werden künftig hier von insgesamt 60 Dozenten, davon 30 in fester Anstellung, in 22 Unterrichtsräumen betreut. Rudolf Hahn, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums, und Pia Langer, Leiterin der Musikschule,  begrüßen zur offiziellen Vorstellung zahlreiche Gäste. Ein besonderes Willkommen gilt Cäcilia Berg, der Ehefrau des 2007 verstorbenen Namensgebers der Schule.

Wer an diesem Morgen das Gebäude betritt, weiß sofort, wo er sich befindet. Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen erfüllt das Haus. Unter den Gästen ist auch Innenminister Roger Lewentz, der spontan die Gelegenheit zu einem kurzen Rundgang nutzt. Für den Politiker ist der Samstag ein normaler Arbeitstag, später wird er noch nach Koblenz zu einem anderen Termin weiterfahren müssen. Jetzt aber nutzt er die Gelegenheit zur Besichtigung und zu Gesprächen. Man merkt ihm an, dass er sich wohlfühlt, woraus er auch keinen Hehl macht. Er komme immer wieder gerne nach Trier, sagt er. Und: „Es ist toll, wie sich diese Stadt entwickelt hat.“ Es sei klar, dass Trier solche Umbaumaßnahmen nicht alleine durchführen könne. Gerne habe das Land mit einem Zuschuss in Höhe von 678.000 Euro zu den veranschlagten Gesamtkosten von 1,43 Millionen Euro geholfen.

Schlüssel für gelingende Lebensführung

Oberbürgermeister Klaus Jensen ist dankbar für die erhaltene Unterstützung. Sein Dank gilt aber auch dem Stadtrat, der am 26. August 2008 mit seinem einstimmigen Beschluss den Grundstein zum Umbau der ehemaligen Grundschule gelegt hatte. Im Oktober 2009 folgte der Einzug der konzertanten Abteilung. Jetzt wurde der Ausbau des Gebäudes abgeschlossen, so dass auch der Unterricht der Musical- und der Jazz & Rock-School in der Paulinstraße erteilt werden kann. Die Stadt Trier wisse um die Bedeutung der musikalischen Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen, sagt Jensen. Von daher sei die Investition in das neue Domizil auch eine Investition in die Zukunftsfähigkeit der Stadt. Schließlich vermittle musikalische Bildung Schlüsselqualifikationen für eine gelingende Lebensführung und werde auch als Sinn- und Orientierungsangebot immer wichtiger.

Rudolf Hahn weiß als Leiter des Bildungs- und Medienzentrums, dass zu viele Worte nicht gut sind. Also fasst er sich kurz, erinnert an die Anfänge. Die Suche nach einer Heimstatt habe schon seit Jahrzehnten bestanden. Anfänglich sei die frühere Deutschherrenschule im Gespräch gewesen. Rein äußerlich habe die einen tollen Eindruck gemacht, jedoch seien die Umbaukosten zu hoch gewesen. Werner Houver, der frühere Leiter des Schulverwaltungsamtes, habe dann auf die Grundschule Paulin aufmerksam gemacht, die ebenfalls aufgegeben werden sollte. Laut Hahn ein Glücksfall, der aber noch einiges an Überzeugungskraft bedurfte, weil die frühere Deutschherrenschule bei vielen der Mitwirkenden bereits fest verankert war. Hilfreiche Unterstützung sei hier vom damaligen Kulturdezernenten Ulrich Holkenbrink gekommen. „Nun liegt es an uns, aus diesem Gebäude einen städtischen Leuchtturm der kulturellen und musischen Bildung zu machen“, so Hahn abschließend.